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09.2017

Buchtipp: „otl aicher, gestalter“

Ulm, September 2017. Das im Folgenden vorgestellte Buch von Eva Moser ist zwar schon seit 2012 auf dem Buchmarkt, ergänzt aber sehr gut das Buch „Die sanfte Gewalt. Erinnerungen an Inge Aicher-Scholl“ von Christine Abele-Aicher. (s.Text „In memoriam: 100 Jahre Inge Aicher-Scholl“)

Wie Christine Abele-Aicher ihre Hauptperson Inge Aicher-Scholl, so hat auch Eva Moser ihren im Mittelpunkt dieses Buches stehenden Protagonisten Otl Aicher, nie persönlich kennengelernt.

Durch eine eindrucksvolle, akribische fünfjährige Recherche gelingt es ihr jedoch, dem Leser ein vielfältiges Bild von Otl Aicher zu vermitteln. Sie nimmt quasi teil an Otl Aichers Leben.

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09.2017
Buchtipp: „otl aicher, gestalter“


Ulm, September 2017. Das im Folgenden vorgestellte Buch von Eva Moser ist zwar schon seit 2012 auf dem Buchmarkt, ergänzt aber sehr gut das Buch „Die sanfte Gewalt. Erinnerungen an Inge Aicher-Scholl“ von Christine Abele-Aicher. (s.Text „In memoriam: 100 Jahre Inge Aicher-Scholl“)Wie Christine Abele-Aicher ihre Hauptperson Inge Aicher-Scholl, so hat auch Eva Moser ihren im Mittelpunkt dieses Buches stehenden Protagonisten Otl Aicher, nie persönlich kennengelernt.Durch eine eindrucksvolle, akribische fünfjährige Recherche gelingt es ihr jedoch, dem Leser ein vielfältiges Bild von Otl Aicher zu vermitteln. Sie nimmt quasi teil an Otl Aichers Leben.

In einer Pressemitteilung des Verlages Hatje Cantz hieß es seinerzeit: „ein designer ist ein moralist, er lebt nicht leicht. er setzt sich zwischen alle stühle. er hat zu wählen und zu entscheiden zwischen vielfältigen faktoren und eine glaubwürdige resultante zu finden. er hat spannungen auszutragen, die sich aus den verschiedene ansprüchen ergeben, die an ein produkt gestellt werden. am schluß muß er sich sogar fragen, was ein techniker am wenigsten fragt, ein kaufmann noch weniger, nämlich, wozu das produkt gut sein soll.“ Otl Aicher.

Der 1922 in Ulm geborene Otl Aicher war einer der einflussreichsten Gestalter der Nachkriegszeit in Deutschland. Mit der visuellen Gestaltung für die Olympischen Spiele 1972 in München und seinen Sportpiktogrammen wurde er weltbekannt. Er prägte die Erscheinungsbilder wichtiger deutscher Unternehmen wie Braun, Lufthansa, ERCO sowie zahlreicher Banken und entwickelte eine eigene Schrift: die Rotis, benannt nach seinem Wohnort im Allgäu.

Als Mitbegründer und Rektor der wegweisenden Ulmer Hochschule für Gestaltung (HfG) war er Lehrer einer ganzen Generation von Grafikdesignern. Prägend für sein lebenslanges politisches Engagement war Aichers Verbindung zu dem Widerstandskreis Weiße Rose. 1952 heiratete er Inge Scholl, die Schwester von Hans und Sophie Scholl, die von den Nationalsozialisten hingerichtet wurden.

Mit der von Eva Moser verfassten Publikation liegt nun erstmals eine kritische Biografie über den renommierten Gestalter vor. Die Autorin führte ausführliche Gespräche mit Weggefährten, Familienmitgliedern, Auftraggebern und Freunden und zeichnet so ein vielschichtiges Bild Otl Aschers.

Abgerundet wird der Band durch zahlreiche Fotos aus dem familiären und beruflichen Umfeld sowie durch ausgewählte Beispiele seiner Gestaltungsideen.“

Dieses sehr empfehlenswerte Buch, dessen Layout man sich allerdings etwas „lesefreundlicher“ gewünscht hätte, hat 456 Seiten, 374 Abbildungen, davon 35 in Farbe.

Der Preis dieses bei Hatje Cantz erschienenen Buches
(ISBN 978-3-7757-3201-7) betrug ursprünglich 38,– Euro.
Er wurde jetzt vom Verlag auf 15,– Euro reduziert.
Ein Grund mehr für einen Gang zum Buchhändler seines Vertrauens.
 
 
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Redaktion: Kai Ehlert (V.i.S.d.P.)

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